Mittwoch, 11. Dezember 2024
Gertrud Leutenegger
«Vorabend» (1975)
Der Anfang
Moderation: Julia Knapp
Beginn: 19.30 Uhr
Türöffnung: 19.00 Uhr
Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich
Eintritt für Mitglieder frei, 15.–/10.– (AHV, Legi)
Ein junges Mädchen schreitet in Zürich jene Strassen ab, auf denen am nächsten Tag eine Demonstration stattfinden soll. Dieser
äusserliche Gang der Geschichte ist nur Anlass zu poetischen Gängen, zum Aufkeimen
und Aufbrechen von Erinnerungen an Früheres, an Kindliches. Es klingt etwas an vom trauerlos hellen Verlust eines inneren
Zentrums.
Das Dasein findet sich in anderen Personen wieder, in anderen Zuständen, in Erlebnissen ihrer Jungmädchenzeit auf dem Land, beim Tod des Vaters, bei einem
Aufenthalt in England und in Italien.
In ihrem 1975 erschienenen Romandebüt zeigt Gertrud Leutenegger mehr als die Wirklichkeit einer Demonstration, nämlich die
Rettung von untergesunkenen geräuschlosen Protesten, von all jenen subtileren Manifestationen, «die unter der flaumig grauen Decke jedes Tages
aufzittern».
In unserem Programmformat «Der Anfang» sprechen wir mit renommierten Autor*innen über ihren ersten Roman.
Gertrud Leutenegger, geboren 1948 in Schwyz, veröffentlicht seit 1975 Romane, Essays, Gedichte und Theaterstücke; ein Werk, für das sie zuletzt mit dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Sie lebt in Zürich.
Fotos: © Felix Ghezzi
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